Bewahrung der Schöpfung Anliegen aller Kirchen

Der in Wien gefeierte offizielle Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen zur diesjährigen "Schöpfungszeit" stand im Zeichen der Generationen übergreifende Verantwortung für die Umwelt

Baum_im_Fruehling-168562_Baum_im_Fruehling
Die Generationen übergreifende Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung stand am Donnerstag im Mittelpunkt des offiziellen Gottesdienstes des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur diesjährigen "Schöpfungszeit" (1. September bis 4. Oktober). Der Gottesdienst fand in der Aula der Evangelischen Volksschule am Wiener Karlsplatz statt. Der Gottesdienst stand unter dem Motto "Das Lied der bunten Vögel" und wurde von den Volksschülern mitgestaltet. Die Ökumene erinnere ihn ein wenig an Vögel, betonte ÖRKÖ-Vorsitzender Superintendent Lothar Pöll in seiner Begrüßung: "Jeder zwitschert etwas anders, gemeinsam ergeben die Töne aber ein schönes Lied". Auch in der Bewahrung der Schöpfung gehe es nur gemeinsam, zeigte sich Pöll überzeugt.
 
An dem Gottesdienst wirkten neben Pöll noch zahlreiche weitere Repräsentanten der Ökumene mit: der Wiener evangelisch-lutherische Superintendent Hansjörg Lein, der katholische Weihbischof Franz Scharl und der griechisch-orthodoxe Bischofsvikar Ioannis Nikolitsis; die Predigt hielt die methodistische Pfarrerin Esther Handschin. Anwesend waren auch der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der syrisch-orthodoxe Chorbischof Emanuel Aydin und der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der
Erzdiözese Wien, Prof. Rudolf Prokschi.
 
Pfarrerin Handschin machte in ihrer Predigt den Kindern verständlich, dass "wer allein unterwegs ist, nicht weit kommt". Auch in der Natur gehe es darum, dass es "verschiedene Pflanzen an einem Ort gibt" und keine "Monokultur".
 
Das Plädoyer für "Artenvielfalt" verband Pfarrerin Handschin mit dem Hinweis auf das Wort Jesu über die Kinder ("Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen"). Es brauche die "Kleinen", damit die "Großen" auch etwas haben, betonte sie im Hinblick auf den Einsatz etwa der Bienen in der Natur.
 
Esther Handschin unterstrich, dass Erwachsene von den Kindern lernen können, Vertrauen zu haben, auch "Vertrauen auf Gott". Die Menschen müssten zudem gemeinsam immer wieder ihren eigenen Lebensstil hinterfragen und überlegen ob die Art und Weise wie Sie leben einem anderen Lebewesen schade, so die Pfarrerin.
 
Als das Schlusslied "We are the world" im Chor erklang, wurde deutlich, wie sehr die Kinder an der Evangelischen Schule das Anliegen von "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" verinnerlicht haben.
 
An der Vorbereitung des offiziellen Gottesdienstes des Ökumenischen Rates der Kirchen zur "Schöpfungszeit" waren auch die Umweltreferenten von katholischer, evangelischer und orthodoxer Kirche sowie die Initiative "Pilgrim-Schulen" beteiligt.
 
In Österreichs Kirche hat die "Schöpfungszeit" vom 1. September bis 4. Oktober (Fest des Hl. Franz von Assisi) bereits Tradition: Veranstaltungen zum Thema Umwelt- und Klimaschutz finden in dieser Zeit statt, darunter ökumenische "Schöpfungsgottesdienste", Wanderungen, Exkursionen, Vorträge und Diskussionen.
 
 
Quelle: kathpress