Serbisch-orthodoxe Kirche feierte 800 Jahre Autokephalie

Dreitägiges Jubiläumsprogramm mit Gottesdiensten und Festakademie
Mit einem dreitägigen Festprogramm hat die serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich am vergangenen Wochenende das 800-jährige Bestehen des serbisch-orthodoxen Patriarchats gefeiert. Der heimische Bischof Andrej (Cilerdzic) konnte dazu neben Bischöfen aus Serbien und offiziellen Vertretern der Republiken Serbien und Österreich auch zahlreiche Gläubige begrüßen.


Dem Eröffnungsgottesdienst am Freitagabend in der Kathedrale zum hl. Sava im dritten Wiener Gemeindebezirk stand Bischof Andrej gemeinsam mit den Bischöfen Pahomije (Gacic) von Vranje und Jovan (Culibrk) von Pakrac vor. Fortgesetzt wurden die Feierlichkeiten am Samstag u.a mit einem Gottesdienst in der Sava-Kathedrale und einer Festakademie mit einem bunten serbischen Kulturprogramm. Abgeschlossen wurde die dreitägige Veranstaltung am Sonntag mit einer Göttlichen Liturgie in der serbisch-orthodoxen Kirche im 16. Bezirk. Dem Gottesdienst standen Bischof Andrej und Bischof Pahomije vor. Im Rahmen der Liturgie fand auch eine Diakonenweihe statt.

Organisiert wurden die Feierlichkeiten von der serbisch-orthodoxen Diözese Österreich/Schweiz und der serbischen Bildungs- und Kulturgesellschaft "Prosvjeta" in Wien.

Autokephalie im Jahr 1219

Der heute als Nationalheiliger Serbiens hoch verehrte Hl. Sava war Sohn des Fürsten Stefan Nemanja, der 1171 einen unabhängigen serbischen Staat errichtete. Sava lebte zunächst als Mönch auf dem Berg Athos bis er in seine Heimat zurückkehrte, um eine vom bisherigen Erzbistum Ohrid unabhängige Kirche aufzubauen. 1219 wurde er vom Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zum ersten Erzbischof der nunmehr autokephalen Serbischen Orthodoxen Kirche geweiht. Er gilt als Organisator und eigentlicher Begründer der Serbischen Kirche, auch wenn die ersten Anfänge des christlichen Glaubens byzantinischer Prägung in dieses Region bereits für das 9. Jahrhundert nachweisbar sind.

Serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich

Die Serbisch-orthodoxe Kirche ist die zahlenmäßig bei weitem größte orthodoxe Kirche in Österreich. Insgesamt werden die Serben, deren Zahl auf bis zu 300.000 in ganz Österreich geschätzt wird, von 25 Priestern pastoral betreut. Zuständiger Bischof ist Andrej (Cilerdzic). Er leitet die serbisch-orthodoxe Diözese Österreich-Schweiz, zu der auch Italien und Malta gehören.

Die serbisch-orthodoxe Diözese in Österreich-Schweiz hat auf dem Gebiet von Österreich rund 20 Kirchen, von denen sich drei in Wien befinden. In diesen Kirchen werden regelmäßig an Sonn- und Feiertagen Gottesdienste zelebriert. Serbische Kirchengemeinden gibt es in Österreich auch in Bregenz, Wiener Neustadt, Gmunden, Graz, Enns, Innsbruck, Klagenfurt, Kufstein, Linz, Salzburg, Saalfelden, St. Pölten, Tulln und Feldkirch.

Aktuell wird gerade mit dem Bau einer neuen serbisch-orthodoxen Kirche in Kufstein begonnen. Im März 2019 übernahm die serbisch-orthodoxe Kirche in Innsbruck die katholische Herz-Jesu-Kirche.

Quelle: kathpress