DAS GROSSE FASTEN

Über die Zeit der Umkehr in der orthodoxen Kirche.

„Linsensuppe, das gibt es oft in der Fastenzeit,“ erzählt der 9-jährige Rafael. Sein Vater, Ioan Moga, ist der Priester der rumänisch-orthodoxen St. Antonius-Kirche in Wien-Rudolfsheim. In der Fastenzeit kommen keine tierischen Produkte auf den Teller: kein Fleisch, aber auch keine Eier, kein Käse, keine Butter. „Eine vegane Ernährung“, erklärt der Priester und Theologe Ioan Moga. Kinder bräuchten noch nicht zu fasten. Für viele Erwachsene sei das Fasten eine Selbstverständlichkeit. Schwieriger ist es schon, auf schlechte Gedanken und Worte zu verzichten: „Das Essen ist nicht das Problem, sondern was aus dem Mund herauskommt!“ sagt Dana, eine Frau aus der Antonius-Gemeinde. Die Fastenzeit wird von vielen als besonders schöne Zeit erlebt. Zuhause werden Kerzen angezündet. Die Gebete und Gesänge in der Kirche stimmen auf die Umkehr des Geistes ein. „Es ist eine Zeit, in der man versucht, die Glut unter der Asche wieder zu finden“, sagt Ioan Mogas Ehefrau Patricia.

Eine Sendung von Stefanie Jeller.
radio klassik Stephansdom

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